Das Thema (Welt-)Ernährung macht globale Gegensätze deutlich sichtbar

Während auf der einen Seite die Anzahl stark übergewichtiger Menschen stetig steigt, was für die Betroffenen zahlreiche gesundheitliche Probleme mit sich bringt, leiden etliche Teile der Erdbevölkerung unter Hunger – derzeit sind es mehr als 800 Millionen Menschen. Gleichzeitig verderben jedes Jahr Lebensmittel im Wert von mehr als 400 Milliarden USD. Zusätzlich sind wichtige Agrarrohstoffe wie z. B. Weizen mitunter starken Preisschwankungen unterworfen, denn zunehmende Wetterextreme, seien es Hitze, Dürre oder Überflutungen, führen zu häufigeren Ernteausfällen. Eskalierende geopolitische Konflikte verstärken das Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot noch mehr, was uns nicht zuletzt die russische Invasion in der Ukraine und die damit verbundenen Einschränkungen bei Getreideexporten wieder deutlich vor Augen geführt haben.

Sollte sich an der aktuellen globalen Versorgungslage nichts ändern, wird eine wachsende Weltbevölkerung das Problem noch verschärfen, denn diese wird bis zum Jahr 2050 voraussichtlich auf rund 10 Milliarden Menschen ansteigen. Deswegen haben die Vereinten Nationen in ihren Zielen für nachhaltige Entwicklung das SDG 2 „Kein Hunger“ formuliert, um die Bekämpfung von Fehlernährung jeglicher Art voranzutreiben sowie eine ausreichende und nachhaltige Ernährung aller Menschen zu gewährleisten.

Wie unten angeführt ersichtlich, beinhaltet dieses Ziel nicht nur den Kampf gegen Hunger oder Mangelernährung. Die Schaffung einer nachhaltigen und resilienten Nahrungsmittelproduktion ist ebenso von Bedeutung, denn aktuell dominierende Methoden der Lebensmittelherstellung und -verarbeitung beschleunigen den Raubbau an weltweiten Ressourcen. Die sogenannte „Great Food Transformation“ erfordert daher einen umfassenden Wandel des nationalen und globalen Ernährungssystems. Die folgenden Absätze führen die Kernpunkte des SDG 2 an.

Die bis 2030 festgelegten Entwicklungsziele der UN zum Thema "Hunger", wie sie auch in die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Österreichischen Bundesregierung aufgenommen wurden (gekürzt:)

  • Den Hunger beenden und sicherstellen, dass alle Menschen ganzjährig Zugang zu sicheren, nährstoffreichen und ausreichenden Nahrungsmitteln haben.

  • Alle Formen der Fehlernährung beenden.

  • Die landwirtschaftliche Produktivität und die Einkommen von kleinen Nahrungsmittelproduzenten verdoppeln.

  • Die Nachhaltigkeit der Systeme der Nahrungsmittelproduktion sicherstellen.

  • Die genetische Vielfalt von Saatgut, Kulturpflanzen sowie Nutz- und Haustieren und ihren wildlebenden Artverwandten bewahren.

Dieser Inhalt ist nur für institutionelle Anlegerinnen und Anleger vorgesehen.

Zu unseren Themen